Am 8. März ist der Internationale Weltfrauentag (IWD). Der Tag, an dem die sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Errungenschaften der Frauen gefeiert und die Gleichstellung der Geschlechter angestrebt wird. Das diesjährige Motto der Kampagne lautet #EmbraceEquity.

Es ist ein Tag, an dem wir darüber nachdenken, welche Fortschritte der Geschlechtergleichstellung erzielt wurden und vor welchen Herausforderungen Frauen in verschiedenen Lebensbereichen, auch am Arbeitsplatz, noch stehen.

Die Geschlechtergleichstellung am Arbeitsplatz ist immer noch eine große Herausforderung

Frauen sind am Arbeitsplatz nach wie vor mit großen Herausforderungen konfrontiert, z. B. mit dem Gender Pay Gap, dem begrenzten Zugang zu Führungspositionen und sexualisierter Belästigung.

In Deutschland beispielsweise betrug das Gender Pay Gap im Jahr 2020 18 %, was bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt 82 Cent für jeden von Männern verdienten Euro erhielten.

Trotz der Fortschritte in den letzten Jahren sind Frauen in vielen Branchen in Führungspositionen immer noch unterrepräsentiert. Nach Angaben des Weltwirtschaftsforums sind weltweit nur 36 % aller Führungspositionen mit Frauen besetzt. In einigen Branchen, etwa im Finanz- und Technologiesektor, sind Frauen in Führungspositionen besonders unterrepräsentiert.

Sexualisierte Belästigung ist eine spezielle Form der Belästigung und eine sexualisierte Form von Diskriminierung. Sie umfasst jedes einseitige und unerwünschte Verhalten mit sexuellem Bezug, das die betroffene Person in ihrer Würde verletzt. Dazu kann verbales oder körperliches Verhalten gehören, das unerwünscht ist und ein feindliches, einschüchterndes oder beleidigendes Arbeitsumfeld schafft. Beispiele für sexualisierte Belästigung sind unerwünschte sexuelle Annäherungsversuche, Bemerkungen über das Aussehen oder den Körper einer Person, sexuelle Anspielungen, obszöne Witze, Gesten und Kommentare.

Welche Auswirkungen hat Geschlechterungleichheit auf das Unternehmen?

Die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern kann eine Reihe von negativen Auswirkungen auf Unternehmen haben.

Das Gender Pay Gap kann zum Beispiel zu einer geringeren Arbeitszufriedenheit und Motivation bei weiblichen Beschäftigten führen, was wiederum eine geringere Produktivität und eine höhere Fluktuation zur Folge haben kann. Außerdem kann es für Unternehmen schwieriger werden, weibliche Spitzenkräfte zu gewinnen und zu halten, was ihren Talentpool einschränkt und sie daran hindert, die besten Kandidaten für die Stelle einzustellen.

Wenn Frauen von Führungspositionen ausgeschlossen werden, schränkt dies die Bandbreite der in Betracht kommenden Perspektiven und Ideen ein, was zu einem Rückgang von Innovation und Kreativität führt. Dies kann auch zu einem Mangel an Vielfalt bei der Entscheidungsfindung führen, was wiederum zur Folge haben kann, dass die Bedürfnisse aller Kunden und Interessengruppen nicht erfüllt werden.

Sexualisierte Belästigung kann bei weiblichen Beschäftigten zu geringerer Arbeitszufriedenheit, Stress und Burnout führen. Sie kann auch zu geringerer Produktivität und höherer Fluktuation führen, da sich weibliche Beschäftigte am Arbeitsplatz unwohl oder unsicher fühlen können. Sexuelle Belästigung kann auch den Ruf eines Unternehmens schädigen und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, z. B. Klagen wegen Diskriminierung und Belästigung.

Diversity am Arbeitsplatz beachten

Ein besonderes Augenmerk muss auf Frauen mit Migrationshintergrund oder women of Color am Arbeitsplatz gelegt werden, die in unverhältnismäßiger Weise betroffen sind.

Frauen mit Migrationshintergrund stehen oft vor einem "double bind", wenn es um die oben erwähnten Herausforderungen am Arbeitsplatz geht. Denn Frauen mit Migrationshintergrund sind aus Gründen ihres Geschlechts und ihrer ethnischen Zugehörigkeit übergreifend betroffen. Sie erleben sowohl geschlechtsspezifische als auch ethnisch bedingte Ungleichheiten.

Frauen mit Migrationshintergrund sind jedoch ein wichtiger Teil der Belegschaft, und ihr Beitrag zum Arbeitsplatz ist unerlässlich. Sie bringen vielfältige Perspektiven, Erfahrungen und Fähigkeiten in ihre Arbeit ein, die die Arbeitsplatzkultur verbessern und die Produktivität steigern.

Durch DEI die Gerechtigkeit fördern

Die Gleichstellung der Geschlechter am Arbeitsplatz ist ein entscheidender Faktor für die Förderung von Fairness, Diversity, Equity & Inclusion (DEI) am Arbeitsplatz. Durch die Schaffung eines Umfelds, in dem Männer und Frauen gleiche Chancen haben, können Unternehmen eine produktivere und engagiertere Belegschaft fördern.

Bewährte Praktiken reichen von der Durchführung einer Analyse des Gender Pay Gap über das Angebot flexibler Arbeitsregelungen und die Gewährleistung von Vielfalt und Integration bei der Einstellung bis hin zur Schaffung eines sicheren und respektvollen Arbeitsplatzes.

Diese Veränderungen können jedoch nur erreicht werden, wenn das Bewusstsein für die aktuellen Probleme der Geschlechterungleichheit geschärft wird und alle Mitarbeitenden über unbewusste Voreingenommenheit (unconscious bias), Diversity, Equity & Inclusion (DEI) geschult werden, um die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern und einen gerechteren Arbeitsplatz für alle Mitarbeiter zu schaffen.

Breites Angebot in der E-Learning Library

 In unserem Portfolio haben wir mit dem E-Learning Channel Fairness First ein Format geschaffen, das genau diese Themen aufgreift. Die Kursspanne reicht von Diversität in Unternehmen und Inklusion über unbewusste Vorurteile bis zum Thema Menschenrechte sowie Compliance und Wirtschaftsethik. Mit diesen Kursen wird die Sensibilisierung der Mitarbeitenden erhöht und Unternehmen können somit ein faires und gemeinschaftliches Miteinander in ihren Teams fördern.