„Always look on the bright side of life” – ein jeder kennt den Song der berühmten britischen Komikergruppe Monty Python. Für einige wurde er gar zum Sinnspruch für positives Denken, insbesondere dann, wenn es mal nicht so läuft wie geplant. Gegen eine positive Grundhaltung, sogenannte gute Positivität, ist dabei auch gar nichts einzuwenden. Schließlich hilft sie uns, Frustrationen oder gar Depressionen zu vermeiden und den Fokus auf Chancen statt Risiken zu legen. 

Doch Vorsicht: Falsch verstandene Positivität kann auch negative Auswirkungen haben – nämlich dann, wenn sie sich zu einer toxischen Positivität entwickelt. Doch was bedeutet das überhaupt? Worin liegen die Ursachen? Und welche Rolle spielt toxische Positivität in unserem beruflichen Alltag?

Falsch verstandene Positivität kann toxisch werden

Positivität kann toxische Züge annehmen, wenn sie keinen Raum mehr für negative Emotionen zulässt. Wer in negativen Erfahrungen oder Erlebnissen zwanghaft das Positive sucht, wirkt schnell empathielos und läuft Gefahr, sich in einer Situation der Hilflosigkeit wiederzufinden. Statt Optimismus zu fördern, tritt er in Widerspruch zu einer ausgewogenen Einstellung und verleitet dazu, negative Aspekte zu ignorieren statt sich ihnen zu stellen. Dabei ist einer trotz aller positiven Gedanken sicher: Nicht alles lässt sich einfach weglächeln oder mit Glücksgefühlen kompensieren. 

Die Ursachen für toxische Positivität sind dabei vielfältig, liegen aber voll im Trend: Ratgeber, Magazine, Blogs und Podcasts strotzen nahezu vor Ratschlägen, wie der Fokus auf das Gute zu einem besseren Lebensstil verhelfen kann. Doch trotz allem Optimismus muss dennoch weiterhin Raum für negative Gefühle gelassen werden.

Realistischer Optimismus im Beruf: Den Fokus auf die eigenen Stärken legen

Das gilt insbesondere für den Beruf. Denn auch hier kann toxische Positivität gefährlich werden. Wer alles Negative verdrängt, und stattdessen auf zwanghaftes Glücklichsein beharrt, wird auf Dauer unglücklich. Denn nicht in jeder Krise überwiegen die Chancen. Umso wichtiger ist es, bewusst mit negativen Emotionen umzugehen und Situationen objektiv zu bewerten. Statt sich stets mit anderen zu vergleichen, sollte man sich auf seine eigenen Stärken konzentrieren. 

Ein hohes Maß an Achtsamkeit und eine bewusste Selbstreflexion helfen dabei, toxischer Positivität vorzubeugen, ohne gute Positivität zu eliminieren. Ein realistischer Optimismus ist der Schlüssel zu positivem Denken, ohne dabei negative Aspekte auszublenden, und kann damit als Werkzeug zu echtem Glück verstanden werden – auch im Berufsleben.


Quellen:

https://www.rnd.de/wissen/toxic-positivity-wieso-toxische-positivitaet-so-schaedlich-ist-TOFTO2YNORE4RFZJT3CMSEUQHY.html

https://www.spiegel.de/psychologie/toxic-positivity-wieso-zwanghaftes-gluecklichsein-auf-dauer-ungluecklich-macht-a-c044924d-275d-4572-87e0-2545d62f1170

https://www.bedeutungonline.de/was-ist-toxische-positivitaet-toxic-positivity-bedeutung-definition-erklaerung/

https://rightasrain.uwmedicine.org/mind/well-being/toxic-positivity

https://karrierebibel.de/positiv-denken/